top of page

»Denkt an Berlin« in neuem Glanz

Der Deuselbacher „Philosophenweg“ entlang der alten Bahnlinie vom Bahnhof Deuselbach in Richtung Hoxeler Brücke, auch bekannt als "Berliner Allee", beginnt am Gedenkstein »Denkt an Berlin«. Der Sockel erinnert an einen alten Freund aus Berlin, der jedes Jahr seinen Urlaub in Deuselbach verbrachte. Er hat hier viele Freunde gefunden und aus einer Schnaps-Idee wurde 1871 ein waschechtes Denkmal – seine Deuselbacher sollten ihren Freud in Berlin nie vergessen.

Ein aufmerksamer Deuselbacher hat erkannt, dass eine Restaurierung des Gedenksteins dringend nötig ist und Nägel mit Köpfen gemacht um das Stück Geschichte zu erhalten – Danke an Carsten Robert.



Auszug aus der Dorfchronik

Ein in Deuselbach bekannter Weg ist die „Berliner Allee“. Dahinter verbirgt sich folgende Geschichte: „Der aus Berlin stammende Karl Weiter (geboren am 22. März 1895) fand in Berlin eine Arbeitsstelle und nahm dort seine Wohnsitz. Seinen Heimatort Deuselbach hat er Zeit seines Lebens nicht vergessen; denn jährlich verbrachte er seinen Urlaub hier im Gasthaus Britz. In der Gaststube traf er mit ihm bekannten, aber auch unbekannten Einheimischen zusammen. So traf er auch eines Abends Fritz Näher und stellte sich ihm mit den Worten vor: „Weiter, immer weiter“. Fritz Näher fasste das als Scherz auf und entgegnete ihm: „Näher, immer näher“. Die weiteren Anwesenden durchblickten die Sache schnell und brachen in schallendes Gelächter aus. So bahnte sich eine langjährige Freundschaft zwischen den beiden an. Immer wieder erzählte und schwärmte Karl Weiter bei einem oder mehreren Bier von Berlin und wiederholt war von ihm zu hören: „Vergesst mir Berlin nicht!“ Berlin war sein „Steckenpferd“. Und die Deuselbacher vergaßen Berlin nicht. So schufen sie ge-meinsam am Beginn des „Philo-sophenweges“ ein „Berlin-Ge-denkmal“. Den Gedenkstein mit Berliner Bär und Inschrift stiftete Karl Weiter. Den Be-tonsockel dafür gossen sie ge-meinsam und die Inschrift fertigte Otto Kling. Die Ein-weihungsfeier gestaltete der Männergesangverein 1871 Deu-selbach mit. Seit dieser Zeit wird das 1. Teilstück des im Volksmund allgemein als „Philosophenweg“ bezeichnete Wanderweg „Berliner Allee“ genannt. Der „Philosophenweg“ entlang der Bahnlinie vom Bahnhof Deuselbach in Richtung Hoxeler Brücke wurde im Jahre 1970 offiziell als „Philosophenweg“ benannt und ausgeschildert. Karl Weiter starb am 28. März 1976 im Alter von 81 Jahren in Deuselbach und ist auf dem dortigen Friedhof zusammen mit seiner Frau beerdigt.
29 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Dorfversammlung

Abfuhrkalender 2024

bottom of page